Tagesberichte Bisceglie

Hier bekommen Sie einen kleinen Überblick über die Projektwoche der dt. Schüler in Bisceglie:


Tagesbericht zu Dienstag, dem 18. Oktober 2016

Nach einem mehr als anspruchsvollen Anreisetag, der vor allem zum Kennenlernen, Ankommen und Einleben genutzt wurde, war der Dienstag der erste richtige und wahrhaftige Projekttag für uns. Nach einer sprachlich doch recht gelungenen Einführung inclusive Begrüßung durch den neuen italienischen Schulleiter unserer Projekt-Partnerschule „Liceo Leonardo da Vinci“ im süditalienisch-apulischen Städtchen Bisceglie und einer nicht minder zu beachtenden Einführung ins Territorium durch einen kundigen Englischlehrer, brach für uns der Ernst der Projektwoche an. Ein freundlicher Schulkollaborator geleitete uns in die schuleigene Bibliothek, an deren mächtigen, hölzernen Tisch, wir unsere Arbeit anfangen konnten zu verrichten.

Das zweijährige Erasmus + - Projekt begann also sogleich mit der Kontrolle einiger Aufgaben zur italienischsprachigen Lektüre „Nel mare ci sono i coccodrilli“ des Autors Fabio Geda, die uns noch in Deutschland zur Bearbeitung erteilt wurden. Wir durften auch alsbald ein weiteres Kapitel dieses Erzählromanes lesen, das durchaus bereichernd auf uns wirkte.

Um die, nach dem Lesen dieses stellenweise auch traurigen Buches, etwas bedrückte Stimmung partiell wieder aufzulockern, beschloss unsere didaktische Begleiterin, Frau Schich, landeskundliche Unternehmungen auf dem Markt in Bisceglie zu verrichten. Tausend verschiedene Gerüche und Farben schwirrten um uns und leiteten die hier zu verbringenden Tage stimmig ein. 

Zum hohen Stand der Sonne, um ein Uhr mittags, gab es eine ersehnte Wiedervereinigung der deutsch-italienischen Arbeitstandems, die den freien Nachmittag zusammen verbringen durften.


Tagesbericht zu Freitag, dem 21.10.16 

Nachdem wir uns kurz nach 8.00 Uhr morgens in unserem Raum versammelten, haben wir das Turchia-Kapitel besprochen und anschließend das Grecia-Kapitel, mit Hörbuch auf italienisch im Hintergrund, fertig gelesen. Bevor wir uns zum Strand begaben, um das Italia-Kapitel zu lesen, fand mit der ganzen Gruppe eine angeregte Diskussion über Fluchtursachen und mögliche Lösungen statt. Gegen 13 Uhr trafen wir uns mit unseren Austauschpartnern und liefen zum Bahnhof, um nach Bari zu fahren, wo wir uns erneut mit den minderjährigen Flüchtlingen treffen wollten, deren Bekanntschaft wir schon am Tag davor machen durften. Diese holten uns am Bahnhof ab und wir begleiteten sie zu ihrer Unterkunft : der “Comunità CSISE”, die in Carbonara, Bari liegt. Am Anfang schrieb jeder seinen Namen auf einen Zettel mit einer Nadel, der im Anschluss auf einer Landkarte platziert wurde, um anschaulich darzustellen, wo die Teilnehmer hergekommen sind. Um die Stimmung, die ohnehin gut war, noch mehr aufzulockern, spielten alle zusammen Flüsterpost. Nach dem Spiel haben wir 3er bis 4er-Gruppen gebildet und Arbeitsblätter bearbeitet und dann etwas gegessen. Wir haben uns dann herzlich von den Flüchtlingen verabschiedet und sind mit Zug und Bus wieder nach Hause gefahren.


Tagesbericht zu Samstag, dem 22.10.2016

Nachdem wir uns am Bahnhof von Bisceglie trafen und mit dem Zug nach Bari fuhren, besichtigten wir, gesegnet von wundervollem Wetter, die Altstadt, in welcher wir uns die Kathedrale ansahen. Danach besichtigten wir das Castello Svevo, welches sehr viel zu bieten hatte, wie zum Beispiel alte Brunnen oder Multimediavorführungen. Wir genossen den großen Park und auch die vielen Einkaufsmöglichkeiten.

 

Abends organisierten wir einen großen Ausflug nach Trani, wo wir die schöne Stadt Abends bei einem sehr langen Spaziergang bewunderten,um danach einen Snack im Zentrum zu genießen. Die Stimmung in unserer großen Gruppe war ausgelassen und freundschaftlich.


Tagesbericht zu Montag, dem 24.10.2016

Begonnen hat der Tag - wie zumeist auch - an der Schule Liceo Scientifico Leonardo Da Vinci. Dort beendeten wir die Arbeit an der Lektüre von Fabio Geda, „Nel mare ci sono i coccodrilli“, wobei wir das letzte Kapitel „Italia“ besprachen.

Nach der Projektarbeit trafen wir wieder die jugendlichen Flüchtlinge von der Comunità CSISE und wir betraten gemeinsam den Bus, der uns durch Landstraßen vorbei an Olivenplantagen zum Nationalpark Parco Nazionale dell‘ Alta Murgia. Dort befand sich der Agriturismo Coppa, ein Erlebnisbauernhof. Herzlich empfangen mit Kaffee, wurde uns einiges über die Geschichte des Familienbetriebs und die Architektur der Räumlichkeiten erklärt. Gefolgt von einem „Melk-Workshop“, an dem insbesondere die Flüchtlinge aus ländlichen Gebieten viel Freude fanden und ein wenig Nostalgie zu empfinden schienen. Noch kurz eine junge Ziege gestreichelt und dann eine Demonstration zur Weiterverarbeitung der Milch zu Mozzarella. Selbstverständlich folgte eine Verkostung des Heimprodukts. Anschließend ging die Führung draußen weiter und wir lernten einiges über die Landschaft des Nationalparks und dessen Geschichte; selbst heutzutage werden noch Teile des ungeschützten Gebiets vom Militär genutzt – die entstehende Geräuschentwicklung ist angeblich sogar bis zum Bauernhof zu hören. Zuletzt gab es kaltes Mittagessen mit der Mozzarella aus Eigenproduktion und erneut Kaffee.

Die letzte Etappe des Ausfluges ging zum berühmten Castel del Monte bei Andria. Die Führung ging durch alte Gewölbe und durch den eindrucksvollen, achteckigen Innenhof des Schlosses, das auch Teils von schwäbischen Regenten bewohnt wurde. Auch die schöne Lage des Schlosses bot einen atemberaubenden Ausblick auf die Landschaft um den Berg.

 

Das war allerdings auch das Ende der Zeit mit den Flüchtlingen. Nach der Fahrt fand ein –überraschender Weise – recht emotionaler Abschied von den neu gewonnenen Bekanntschaften statt. 

 


Tagesbericht zu Dienstag, dem 25.10.2016

 

Am letzten Tag in Bisceglie trafen wir uns zu Schulbeginn um 8:00 in der Schule um die Arbeit am Buch zu beenden. Danach durften wir ausnahmsweise in 2-3er Gruppen uns den in Unterricht an der Schule anschauen. Dies war sehr interessant, da es ein vollkommen anderer Unterricht ist. Danach ging es für die deutsche Gruppe nach Bari zum Boschwerk. Am Boschwerk angekommen bekamen wir eine kurze allgemeine Einführung zu Bosch. Danach wurden uns die Produktionsschritte einer Dieselpumpe gezeigt, außerdem ein Teil des weiteren Geländes, beispielsweise der Garten oder die Ausbildungsräume. Anschließend bekamen wir eine Präsentation eines Abteilungsleiters der selber 3 Jahre in Stuttgart bei Bosch arbeitete . Diese Präsentation basierte auf unseren Fragen, was den Vortrag sehr spannend machte. Außerdem bekamen wir die Gelegenheit, mit dem Chef und Vizechef des Boschwerkes Bari zu sprechen, die einzigen Personen an diesem Tag, die mit uns deutsch redeten. Danach durften wir uns noch stärkten mit Keksen, Kuchen und Kaffee und bekamen sogar eine Powerbank geschenkt. Den letzten Abend verbrachten wir wieder alle zusammen in einer Bar und gingen anschließend noch ein großes Eis essen.


Tagesbericht zu Mittwoch, dem 26.10

Am Mittwoch, den 26.10 versammelten wir uns alle am Bahnhof in Bisceglie. Dort fand dann eine sehr emotionale Verabschiedung sowie von der deutschen als auch von der italienischen Seite aus, statt.

 

Da der geplante Zug Verspätung hatte und der zweite zu voll war, mussten wir etwas länger am Gleis warten. Doch wir haben es schließlich dann noch zum Zug und später dann zum Flugzeug geschafft. Dann verlief alles nach Plan, wir kamen rechtzeitig gegen 14 Uhr an und haben am Flughafen, eine kleine Blitzlichtrunde gemacht.
Danach haben wir uns verabschiedet und sind nach Hause gefahren.